Ikea ist mittlerweile so groß, dass es wohl jedem ein Begriff ist, zumindest im deutschsprachigen Raum glaube ich nicht, dass ich mit dieser Annahme übertreibe. Man denkt nun an Ikea und geht durch diese großen Einrichtungshäuser und ist vom Konzept und dessen eher eigenartiges System und verblüfft und doch positiv angetan zugleich.
Als Kunde macht man sich wohl nie Gedanken, wie Ikea es geschafft hat. Wie Ingvard Kamprad es zu den reichsten Menschen der Welt auf den Top-Plätzen der Forbesliste schaffte. Doch wie hat er das nur gemacht? Was steckt hinter dem Erfolgskonzept “IKEA”? Zufällig lernte ich in einem Seminar jemanden kennen, der unmittelbar neben Ingvard Kamprad sein Haus hat und ihn auch persönlich kennt. Der Mann ezählte uns, was seine Prinzipien waren und warum es geklappt hat mit IKEA.
Etwas über Igvard Kamprad
Der Sohn einer Bauernfamilie gründete mit 17 Jahren IKEA. Er begann als Händler und handelte mit vielen verschiedenen Gütern, erst 3 Jahre nach Gründung begann er mit Möbel zu handeln. Ingvard Kamprad ist ein eher einfacher Mann, er hat Probleme mit dem Schreiben und mit dem Lesen. Das ist nicht nur ein Gerücht, das ist auch so. Ab und an Probleme mit dem Alkohol und schaffte es der fünftreichste Mann der Welt zu werden. Würde man kaum glauben, doch der IKEA-Boss hatte immer sehr einfache Konzepte und Gedankenzüge, die er kontinuirlich umsetzte und ihm den Erfolg brachten.
IKEA-Prinzipien
Hier nun einige Prinzipien, die er stets eingehalten hatte und nach denen er sein Konzern aufgebaut hatte.
- Ein Einrichtungshaus muss groß sein. Nur in einem großen Einrichtungshaus haben viele Kunden Platz und kann viel verkauft werden. Deswegen ist jedes IKEA-Haus groß. Es gibt keine kleine IKEA-Filiale nirgends auf der Welt (insgesamt bereits 299 Weltweit, alle groß)
- Jeder Kunde sollte so lange wie möglich im Möbelhaus bleiben. Deswegen soll er aus Hungernöten nicht gehen. Deswegen hat jedes IKEA ein Restaurant. Diese sind sogar so gerechnet, dass sie fast kein Gewinn machen und dienen nur als Service. Dennoch sind die Restaurants die Umsatzstärkste Abteilung.
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Eine Ikea-Filiale sollte in einer guten Infrastruktur gebaut sein und in der Nähe noch verschiedenartige andere Geschäfte zu finden sein, damit der Kunde auch aus anderen Gründe beim Ikea vorbeischaut. Deswegen gibt es kaum außerhalb gelegene Ikeas und wenn, kauft Ikea große Grundstücke auf und schafft Infrastruktur und siedelt andere dort an.
- Der Kunde soll seine Möbeln selber nach Hause bringen, wenn möglich gleich, damit er sich den Kauf nicht aus Zeitgründen überlegt. Deswegen gibt es Selbstabhollager, weltweit gleiches Sortiment und ein fast immer währender Bestand der gängisten Produkte direkt im Möbelhaus.
- Der Kunde soll seine Möbel mit seinem eigenen Auto mitnehmen können. Deswegen sind alle Möbel zerlegt und zum selber zusammen bauen, hübsch und klein verpackt.
- Damit der Kunde möglichst viele Möbel auf einmal mitnehmen kann, müssen die Kartons so wenig wie möglich Verpackungsmaterial beinhalten und die Möbel bestmöglich im Karton geordnet sein, damit der Karton so klein wie möglich ist. Es müssen soviele Kartons wie möglich in ein Auto passen. Denn nicht immer kommen die Kunden zwei mal, sondern gehen beim zweiten mal wo anders hin. Deswegen haben Ikea-Kartons kaum Verpackungsmaterial als in Inhalt sondern das Möbelstück füllt fasst den ganzen Inhalt auf.
- Ikea Möbel sollen leicht zum zusammenbauen sein und meist nur 1 Werkzeug(immer das gleiche) benötigen, damit jeder eines zusammenbauen kann.
- Der Besucher bei Ikea soll sich das ganze Sortiment anschauen, damit er mehr kauft, als wofür er gekommen ist. Deswegen gibt es die Gehwege.
- Der Besucher kauft Wohnraumkonzepte, Wohntrends und die Möbeln werden deswegen in Cojen als kleine Räume präsentiert, damit der Besucher sich eine Zusammenstellung vorstellen kann.
- Das Konzept soll einem Selbstbedienungsladen gleichen, der alles so leicht erklärt, dass die Kunden sich selber zurecht finden. Das spart Personalkosten.
- Das Konzept, das Sortiment und die Strukturierung sollte überall gleich sein, damit es leichter zu vergleichen und zu kontrollieren ist und billiger in der Produktion ist.
Das waren einige der Punkte, die sich Ingvard Kamprad einfallen ließ und ihm zu Erfolg verhalfen. Dass er sich über Verpackungsinhalt, Verpackungsgröße, Selbstabholung, Zusammenbau etc. Gedanken machte, war einzigartig, vorallem zu seiner Zeit. Seine einfachen Gedankengänge, die aber viele waren, zeichneten insgesamt ein großes wohldurchdates und schlußendlich sehr erfolgreiches Konzept aus. Man kann nur staunen und ihn beglückwünschen, auf so einfache Weise so brilliante Gedankengänge zu haben.
am Februar 5th, 2010 at 13:55
am September 29th, 2010 at 19:57